Kyorougi (Wettkampf)

Der Freikampf (Chayu Taeryon, früher Kyorugi) ist im Taekwondo ein sehr wichtiger und nicht wegzudenkender Bereich, denn hier kommt der wesentliche Aspekt einer Kampfkunst zum Ausdruck, nämlich das Kämpfen.

Bei der traditionellen Variante des Freikampfs (Chayu Taerson) gilt es die Techniken schnell und präzise anzubringen und Angriffe des Gegners meist im Ansatz zu erkennen und wenn möglich zu vereiteln.

 

Der traditionelle Freikampf kann man als Kampf mit dem Partner bezeichnen. Das Wörtchen "mit" ist hier entscheidend, denn dies ist kein wirklicher Kampf gegen den Trainingspartner. Beide Übenden nutzen diese Trainingsart als eine Möglichkeit ihre Reaktionen zu schulen, wobei die Techniken meist einige Zentimeter vorm Ziel gestopt werden, welches eine hohe Herausforderung an die Körperbeherrschung beider Taekwondo Schüler darstellt.

 

Im Vollkontakt-Wettkampf sind alle Fußtechniken unterhalb des Knöchels (keine Knietechniken) zum Kopf und zum vorderen Oberkörperbereich erlaubt. Als Handtechniken werden nur Fauststöße eingesetzt, und dann auch nur zum vorderen Oberkörper. Nicht erlaubt sind: Fingerstiche, Handkanten- oder Ellenbogen-Einsätze, Griffe, Würfe, Tritte unterhalb der Gürtellinie, etc.

 

Schläge unter die Gürtellinie, Faustschläge zum Gesicht sowie der Angriff zum Rücken sind verboten, da sie ein zu hohes Risiko darstellen und zu bleibenden Schäden oder lebensgefährlichen Verletzungen führen können. Gekämpft wird in der Regel, über drei Runden á 2 Minuten.

 

Die Techniken unterscheiden sich deutlich vom traditionellen TKD. Da sie im Wettkampf möglichst schnell und mit mehr Reichweite ausgeführt werden müssen, werden nahezu alle Tritte kürzer ausgeholt und dann gekickt (Ausnahmen Dwitchagi/Mirochagi).

 

Auch die Fußhaltung ist verändert: Beim Naeryo-Chagi (Axtritt) wird der Fuß z.B. gestreckt und es wird mit der Fußsohle- bzw. mit dem Fußballen getroffen.

 

Beim Kampf tragen die Sportler Schutzkleidung, weil beim modernen Wettkampf gewisse Zielpunkte am Körper mit voller Härte getroffen werden dürfen und sollen.

 

Die Sportler tragen zwar einen Kopfschutz (Gesicht ist frei), eine Weste (Rücken nahezu frei), einen Tiefschutz, Schienbeinschoner und auch einen Mundschutz, doch die Härte der Kämpfe wird vielleicht daran deutlich, dass nur zwei mögliche Ereignisse, zum Sieg führen: Entweder gewinnt einer der beiden Kontrahenten den Kampf, durch die Mehrzahl an Trefferpunkten oder durch K.O.

 

Punkte werden wie folgt vergeben:

  • Treffer zur Weste: 1 Punkt/ gedreht 2 Punkte
  • Treffer zum Kopf: 3 Punkte/ gedreht 4 Punkte

Bei bestimmten unerlaubten Handlungen werden Verwarnungen oder auch Minuspunkte vergeben. 2 Verwarnungen ergeben einen Minuspunkt.

 

Eine Disqualifikation erfolgt bei 4 Minuspunkten.

 

Wird ein Wettkämpfer durch einen erlaubten Angriff niedergeschlagen hat er den Kampf nach Anzählen durch den Kampfleiter beim „10“ verloren. Sonst zählen die Punkte, die beim Kampf erreicht werden abzüglich der Minuspunkte.

 

Verbotene Handlungen (Verwarnung):

· Übertreten der Grenzlinie

· Zukehren des Rückens

· Fallenlassen

· den Kampf vermeiden

· Fassen, Festhalten, Klammern, Schieben

· Absichtlicher Angriff unterhalb der Hüfte

· Vortäuschen von Verletzungen

· Kopfstoß oder Kniestoß

· Fauststoß zum Kopf

· Unsportliches Verhalten

 

Verbotene Handlungen (Verwarnung):

· Absichtlicher Angriff nach dem Unterbrechungszeichen

· Angriff auf den zu Fall gekommenen Gegner

· Absichtliches Werfen des Gegners

· Absichtlicher Angriff mit der Faust zum Gesicht

· Zeitweise Behinderung des Kampfs durch Wettkämpfer oder Coach

· Grobes unsportliches Verhalten des Wettkämpfers oder Coaches